Pressebeziehungen

14. Januar 2019 19:00

Dorothea Merk

„Suspicious Federal Chancellor“ und „schwacher Premierminister“: Die deutsch-britischen Pressebeziehungen zur Zeit der zweiten Berlin-Krise (1958-1962)

Während das deutsch-französische Verhältnis ab 1958 einen Aufschwung erfuhr, der Anfang 1963 im Élysée-Vertrag mündete, markieren die Jahre 1958 bis 1962 einen schweren Rückschlag für die deutsch-britischen Beziehungen. War eine Aussöhnung mit Frankreich in vollem Gange, taten sich die Briten schwer, zu einer versöhnlichen Annäherung mit der Bundesrepublik zu gelangen. Die Qualitätszeitungen Westdeutschlands und Großbritanniens spiegeln diesen schwierigen Prozess messbar wider. Unterschiedliche außenpolitische Haltungen in der zweiten Berlin Krise führten 1959 zu einem ernsten bilateralen Konflikt zwischen Bundeskanzler Adenauer und dem britischen Premierminister Macmillan.
Dieser Vortrag behandelt vor dem historischen Hintergrund der Jahre 1958 bis 1962 die Darstellungen und Repräsentationen des deutsch-britischen Verhältnisses in der überregionalen Presse beider Länder und zeigt auch die Parallelen auf zum gegenwärtigen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.

Dorothea Merk, M.A., promovierte zum Thema der deutsch-britischen Pressebeziehungen zur Zeit des Kalten Krieges an der Universität Würzburg. Frau Merk ist selbst ausgebildete Journalistin und legt ihren Forschungsschwerpunkt auf die diskursive Untersuchung von Nachrichtentexten.